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Rüdiger Kramer zeichnet und das ausschließlich. Wie er jede Heftigkeit einer expressionistischen Aussage vermeidet, tritt auch die subjektive Handschriftlichkeit des Zeichners zurück zugunsten einer Vorbereitung des Auftauchens eines Sachverhaltes. eines Körpers, eines Gegenstandes aus dem Weiß des Papiers. Wie das geschieht, ist jedoch nicht denkbar ohne ein jahrelanges Training der Hand und des Beobachtungsvermögens. daß jene bis ins geringste Detail ersichtliche Linie in der Summe ihrer Eintragungen eben das hervorbringt, was dem oberflächlich registrierenden Blick immer entgeht, nämlich ein konkretes Ding, das Ergebnis zeichnerischen Tuns, daß also die Wirklichkeit des Abgebildeten in der Unausweichlichkeit des gerade konzentriert Hervorgebrachten sein Schwergewicht und seine Aussagefähigkeit erhält. Darin offenbart sich dann doch wieder höchste Subjektivität jenseits der Sentimentalität, die nachzuempfinden eine Zeichnung des Künstlers wohl auch zuläßt. So deutlich auch der inhaltliche Gegenstand mit der Eindringlichkeit unbestechlicher Objektivität sich zu erkennen gibt, als Ergebnis eines langandauernden Zeichnens an diesem Gegenstand muß der Zweck der Zeichnung in etwas anderem liegen als in der formellen Nachahmung des Vorhandenen. Ihre Besonderheit wäre damit umschrieben, daß Einfall und Ausführung eine Einheit sind und keine Korrektur im Entstehen des Blattes zugelassen ist, ihr Zweck also. ein Geistiges aufzuschließen vermöge der Unmittelbarkeit des Gemachten. Bei aller Mühe des Machens wahrt die Zeichnung den Schein des Ungemachten und damit etwas, das man als Vervollkommnung der Wirklichkeit auch Schönheit nennen könnte. Dr. Friedrich W. Heckmanns im Katalog der Ausstellung Zeichner in Düsseldorf 1955-1985, Kunstmuseum Düsseldorf 1985
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